Wo kommt unser Altglas her?

Wo kommt unser Altglas her?

Wo kommt unser Altglas her?

Unser bester Freund ist der uns allen bekannte Altglascontainer. Also ja – wenn du dein Glas in einen Container wirfst, bringt es wirklich etwas. Es ist nicht wichtig, dass die eingeworfene Flasche ganz bleibt. Allerdings ist eine bestimmte Scherbengröße von Vorteil, dazu aber später mehr. Wenn die Container geleert werden, wird erst einmal sortiert. Falsch eingeworfene Abfälle sowie Fremdstoffe wie Metalle werden aussortiert. Wir verwenden Weiß- und Grünglas, wie du es von Wein- oder Ölflaschen kennst. 

Vereinfacht gesagt: Nun wird es heiß – und zwar 1460 °C. Der Rohstoff wird im Schmelzofen eingeschmolzen. Noch sind weder Form noch Farbe der zukünftigen Vase zu erahnen. Das rotglühende, geschmolzene Glas tropft in seine Form. Nachdem das Glas abgekühlt ist, erhält die geformte Vase dank des Recyclingprozesses ihre charakteristische, transparente aber dennoch grünliche Farbe. Nun kann auch schon der Dekorationsprozess und das Spiel mit den organischen Farben beginnen.

Also, wie erhält beispielsweise unsere Vase "Pietro" nun den steinigen Look?

Während des Dekorationsprozesses wird die Vase in Handarbeit mit organischer Farbe besprüht.

Glas ist doch eh schon nachhaltig – warum ist Altglas besser?

Um neues Glas herzustellen, müssen Rohstoffe wie Quarzsand, Kalk und Soda unter hohem Energieaufwand miteinander verschmolzen werden. Im Gegensatz zu neuem Glas sind bei der Herstellung von Altglas deutlich geringere Temperaturen notwendig, und man benötigt keinerlei neue Rohstoffe wie Sand. Als Faustregel gilt: Je mehr altes Glas bei der Herstellung verwendet wird, desto geringer ist der Energiebedarf. Wenn man bei der Wiederverwertung 1 Kilogramm Glas einschmilzt, erhält man nach dem Recyclingprozess wieder 1 Kilogramm (ohne Verluste). Produkte aus Recyclingglas sind demnach ressourcenschonender. Theoretisch könnte neues Glas auch nur aus Quarzsand und einigen Zuschlagstoffen hergestellt werden. Der Sand schmilzt bei großer Hitze, um beim Abkühlen zu Glas zu erstarren. Kalk oder Feldspat stabilisieren unter anderem das Glas, machen es glänzend und haltbar. Hierfür muss man allerdings viel Energie aufwenden. In den Altglasresten hingegen haben sich diese chemischen Prozesse zwischen den einzelnen Glaszutaten bereits vollzogen. Je mehr Scherben für die Glasherstellung recycelt werden, umso weniger Energie muss eingesetzt werden. Aufgrund dessen verwenden wir 100 % Altglasreste.

Herausforderungen:

Die Fertigung aus 100 % Altglasscherben erhöht die Anforderung an die Qualität der Aufbereitung. Denn je mehr kleine Scherben zum Einsatz kommen, desto höher ist das Risiko, dass Störstoffe in die Glaswanne gelangen. Während des gesamten Herstellungsprozesses steht der Umweltgedanke im Vordergrund. Demzufolge kommt das Altglas aus der Region, wo auch gefertigt wird. Oft wird es erst einmal gesammelt, um unnötige Transportwege zu vermeiden. Ist genug altes Glas gesammelt worden, wird es auf große Transporteinheiten verladen. Bis es dann bei uns in der Glashütte ankommt, ist es bereits in kleinere Scherben oder gar Splitter zerbrochen. Dies erschwert das Recycling. Splitter bringen beispielsweise viel Sauerstoff in die Schmelzwanne. Aufgrund dessen könnten sich kleine Bläschen im Glas bilden, eine typische Recyclingspur mit eigenem Charakter aber ohne Qualitätsverlust.

Wie oft kann man Glas recyceln?

Bei Kunststoff oder Papier nimmt die Qualität immer mehr ab. Bei Glas hingegen gibt es diesen Downcycling-Effekt nicht, man kann Glas unendlich oft ohne Qualitätsverluste recyceln.